Corona Virus löst Panik aus - ist das wahr?

Image by Vektor Kunst from Pixabay
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Für mich funktioniert weder das eine Extrem, noch das andere: „die Leute sind dumm, wenn sie an den Virus glauben“ und „die Leute sind dumm, wenn sie nicht daran glauben.“  Ich weiß nicht, ob der Virus gefährlicher ist, als andere oder ansteckender. Ich weiß auch nichts mit den Zahlen anzufangen. Statistiken sind Ansichtssache und meiner Meinung nach beweisen Zahlen genau das, was sie beweisen sollen.
Ich halte nichts davon, die Menschen zu beschimpfen, die von ihrer Panik getrieben, all das machen, was sie gerade machen. Und ich halte auch nichts davon, den Menschen die betont lässig mit der Situation umgehen, das Kriegsbeil hinterherzuwerfen.

Es ist, wie meiner Meinung nach in jeder Situation, das eigene Gespür und der eigene gesunde Menschenverstand gefragt.
Und genau das ist auch mein Ansatzpunkt: kann ich bei dieser Panikmache noch klar denken? Ist mein Verstand noch gesund?

Ich beschäftige mich seit Jahren mit The Work of Byron Katie, eine erfrischend, einfache Möglichkeit seine stressauslösenden Gedanken zu filtern und auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen.
Und jedesmal, wenn ich merke, dass die Gesundheit meines Menschenverstandes nicht auf der Höhe ist, setze ich mich hin und schreibe auf, was ich denke. Es gibt ein vorgefertigtes Arbeitsblatt, das bezeichnender Weise „Urteile über deinen Nächsten“ heißt.

Momentan steht auf meinem Arbeitblatt oft etwas über den Corona Virus; dass er mich verunsichert; dass er mir die Ruhe und Gelassenheit raubt; dass er die Menschheit bedroht und mir den Frieden nimmt.
Es ist für mich die stärkste „Waffe“ und die effektivste (!), wenn es darum geht sich nicht in der Hysterie zu verlieren. Und mal ganz ehrlich, wer kann schon immer verhindern, dass ihn die Panik nicht doch ab und zu übermannt. Wir können nicht steuern, was wir denken. Gedanken tauchen einfach auf - dagegen können wir nichts machen. Die gute Nachricht ist, dass wir nicht alle Gedanken glauben müssen.

Wenn wir es schaffen, Gedanken nicht persönlich zu nehmen - das was wir mit dem Ehrlichen Mitteilen übrigens wunderbar üben können - dann schaffen wir die nötige Distanz, um sie zu untersuchen. Untersuchen bedeutet einfach nur, ob das was ich gerade denke wirklich wahr ist. The Work bietet eine stabile Struktur an, von der ich gehalten werde, während ich meine Gedanken überprüfe.

Insbesondere in solch turbulenten Zeiten ist es immens wichtig unerbittlich achtsam zu sein, was wir denken. Dass wir „es“ denken - was auch immer es ist, ist nicht das Schlimme. Dramatisch und verantwortungslos wird es, wenn wir das was wir denken ungeprüft glauben und damit für die Wahrheit halten. Das passiert leider auch oft total unbewusst und automatisiert. Wir handeln, weil wir etwas glauben, ohne wirklich zu wissen, welcher Glaubenssatz uns dazu veranlasst.

Die Überprüfung des Satzes: Der Corona-Virus löst Panik aus

Der Corona-Virus löst Panik aus - ist das wahr? -Ja.

Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist: der Corona-Virus löst Panik aus? -Nein.

Wie reagiere ich, was passiert, wenn ich den Gedanken glaube: der Corona Virus löst Panik aus? Ich gerate in Panik, ich werde eng. Mein Herz wird schwer. Das Atmen fällt mir schwer. Mein Körper zieht sich zusammen.

Wer wäre ich ohne diesen Gedanken: Der Corona Virus löst Panik aus? Ohne den Gedanken merke ich sofort, dass ich mich entspanne. Mein Atem wird ruhiger, tiefer. Mein Kopf etwas klarer. Ich fühle mich leichter und freier.

Die Umkehrungen
Umkehrungen bieten die Möglichkeit, die Perspektive zu verändern und die Sichtweise ein wenig zu erweitern.

Der Corona Virus löst Panik aus

Umkehrung ins Gegenteil: Der Corona Virus löst keine Panik aus

Beispiele wie das auch wahr sein könnte:

  • Der Corona Virus ist der Corona Virus nicht weniger und nicht mehr. Jemand, der das Konzept Corona Virus nicht versteht, hat keine Panik. Säuglinge zum Beispiel oder Tiere.
  • Der Corona Virus hat keine Handlungsmacht, kann also auch nichts auslösen
  • Es ist nicht der Corona Virus der Panik auslöst, sondern die Reaktion darauf löst Panik aus.


Umkehrung zu mir bzw. zu meinen Gedanken: Meine Gedanken (über den Corona Virus) lösen Panik aus

  • Meine Vorstellung darüber, was alles passieren kann, löst Panik in mir aus
  • Alle Vorstellungen, mit denen ich meine Mitmenschen anstecke, lösen möglicherweise auch Panik in ihnen aus.
  • Die Bilder die ich vor meinem inneren Auge sehe, wenn ich an den Corona Virus denke, lösen Panik aus.
  • Das, was ich über die Situation da draußen denke, das was ich von anderen höre und was ich sehe (Schließung der Schulen, Spielplätze abgesperrt, Hamsterkäufer usw.) lösen Panik in mir aus.


Durch The Work gewinne ich Klarheit darüber, dass ich die Möglichkeit habe, gerade in so stürmischen Zeiten Ruhe und Gelassenheit in mein System zu bringen, in dem ich mir genau anschaue, was ich gerade denke, welcher Satz in mir Streß auslöst.

Und: Dass ich eine Verantwortung habe - eine große! Ich habe dafür zu sorgen, dass ich nicht ungeprüfte panikmachende Gedanken in diese Welt setze und die Leute damit anstecke. Oder auch destruktive, unnötige Informationen weiterleite. Ich wage zu behaupten, dass nichts so ansteckend ist, wie ein angstmachender Gedanke, der von anderen gedankenlos geglaubt wird.

Wir müssen handeln - weder naiv noch hysterisch - wir müssen zuallererst in uns selbst aufräumen und wieder die nötige Ruhe und den Abstand zu dem Geschehen da draußen entwickeln. Dann erst können wir mit kühlem Kopf und klaren Aussagen & Handlungen, wirklich hilfreich sein.

 

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