Drei Wege zu mehr Gelassenheit

Kennst du das, wenn die Gedanken sich im Kopf überschlagen? Wenn du überhaupt nicht weißt, was du als nächstes tun sollst? Der Berg an Arbeit immer höher wird, Land schon lange nicht mehr in Sicht ist, und plötzlich kannst du dich gar nicht mehr bewegen.

 

"Also entweder kommt jetzt sofort eine Zauberfee angeflogen und nimmt mit einem Fingerschnipps all den Druck und den Stress, die ungeliebten Verpflichtungen und Probleme weg, oder ich verkrieche mich unter meine Bettdecke und komme nie wieder raus."

Und wie kommt man jetzt aus diesem Hamsterrad heraus?

 

1. Nutze die Zeit auf dem Klo
Identifiziere deine stressigen Gedanken
Finde einen Moment Pause vom Alltag und wenn es die paar Minuten sind, die du täglich auf der Toilette verbringst, und mach dir klar, was dich stresst. Nicht nur: „die Arbeit, meine Kinder, der Alltag, mein Chef.“ Werde ganz spezifisch. „Ich bin gestresst von meiner Arbeit, weil sie mir über den Kopf wächst.“ „Ich bin genervt von meinen Kindern, weil sie nicht im Haushalt helfen.“ „Ich ärgere mich über meinen Chef, weil er meine Arbeit nicht anerkennt.“ Schreibe alle Sätze auf. Vielleicht hast du im Badezimmer ein kleines Büchlein versteckt, dass ab jetzt für genau diese Gedanken geduldig auf dich wartet.

 


Gedanken, die du aufschreibst, kommen zur Ruhe.
Die Gedanken haben einfach nur Angst, dass du sie vergisst. Deswegen müssen sie ständig auf sich aufmerksam machen. Wenn du sie aufschreibst sind sie beruhigt. Probiere es aus.

2. Nutze deinen Körper - flüchte und kämpfe!
Evolutionsbedingt reagiert dein Körper auf Stress mit Flucht, Kampf oder Erstarrung. Wenn du spürst, dass du im Flucht- oder Kampfmodus bist, dann simuliere Flucht oder Kampf. Ernsthaft!
Renne um dein Leben
Renne beispielsweise durch den Wald - ich rede nicht von gemütlichem Traben - renne um dein Leben, wenn es sein muss.

Simuliere einen Kampf
Simuliere bewusst einen Kampf. Wenn du spürst, dass du innerlich die Fäuste geballt hast, dann balle sie tatsächlich. Vielleicht beim nächsten Meeting unter dem Tisch. Lass es nicht an deinen Liebsten oder an Menschen aus, die nichts damit zu tun haben. Suche dir einen Ort an dem du ungestört laut schreien kannst oder auf ein Kissen einschlagen kannst. Tobe dich aus! Diese Ladung muss raus aus deinem Körper, erst dann wirst du dich erleichtert fühlen. 

Es ist nicht selten, dass danach Traurigkeit aufsteigt, das ist vollkommen ok.

Bei Erstarrung musst du dich zwingen!
Ich weiß, niemand wird gerne gezwungen UND manchmal ist das das Einzige, was dir helfen kann. Egal, wie viel Kraft es braucht, dich unter deiner Bettdecke hervor zu holen, zwinge dich dazu. Dein Nervensystem hat in den sog. Shutdown geschaltet, du musst dich selbst wieder aufwecken - koste es, was es wolle!
Mach einen Spaziergang, Yoga, ein kleine Fahrradtour. Etabliere eine Bewegungsroutine - ganz wichtig!!! Nimm wahr, wie das Leben wieder zurück in deinen Körper kommt.

3. Sag, was Sache ist - ganz ehrlich
Die Zustände deines Körpers müssen nicht unbedingt ausagiert werden. Du kannst sie auch einfach ehrlich mitteilen.
Ehrliches Mitteilen
Teile mit, was du auf den drei Erlebnisebenen Körper - Emotion - Geist spürst.
Du kannst deine Sätze folgendermaßen beginnen lassen:
„In meinem Bauch spüre ich gerade Anspannung.“ „In meiner Brust spüre ich gerade…“
„Ich fühle mich jetzt traurig."
„In meinem Kopf sind Gedanken, wie „das schaffe ich nie“.
Bitte die Menschen um dich herum aufmerksam zuzuhören.