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Selbstwirksamkeit beginnt mit Selbstbewusstsein

Bild von Παῦλος auf Pixabay
Bild von Παῦλος auf Pixabay

Warum der Weg zur Sichtbarkeit oft an einem unsichtbaren Punkt scheitert.

Coaching setzt oft bei der Selbstwirksamkeit an: der Fähigkeit, etwas im eigenen Leben gezielt zu verändern. Wir arbeiten an Zielen, Strategien, Lösungen. Doch was vielen dabei fehlt, ist eine ganz andere Grundlage: Selbstbewusstsein – das Bewusstsein für uns selbst.

Nicht zu verwechseln mit Selbstvertrauen. Es geht nicht darum, wie mutig oder laut wir auftreten, sondern darum, uns selbst wirklich wahrzunehmen: Wo stehe ich gerade? Was spüre ich? Bin ich innerlich bereit, sichtbar zu werden?

Wir haben Pläne, Träume, berufliche Visionen. Und gleichzeitig fehlt uns oft das Gefühl für den eigenen Ausgangspunkt.

 

Sind wir schon da, wo wir hinwollen? Oder bewegen wir uns mit viel Energie – aber ohne Boden unter den Füßen?

 

Ich kenne dieses Gefühl sehr gut.
Ich selbst habe ein fundiertes Business-Coaching gemacht, wichtige Erkenntnisse gesammelt, mich fachlich weitergebildet. Auf dem Papier war alles bereit. Und trotzdem: Als es darum ging, mich zu zeigen, sichtbar zu werden, neue Klient:innen anzusprechen – war da plötzlich Leere.

Ich erinnere mich genau: Ich sagte damals zu meiner Trainerin, es fühle sich an wie ein unüberwindbarer Graben in mir.


Damals wusste ich nicht, dass genau hier – bei der Selbstregulation – mein eigentliches Hindernis lag. Dieses Gefühl der inneren Leere war die direkte Folge eines alarmierten Nervensystems.

Das Nervensystem spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, in die eigene Kraft zu kommen. Wenn es in Alarmbereitschaft ist – ausgelöst durch alte Erfahrungen, Unsicherheit oder Überforderung – hilft kein Coaching-Plan und keine noch so gute Strategie. Dann reagiert nicht der erwachsene, handlungsfähige Teil von uns, sondern ein überforderter, kindlicher Anteil.

 

Der Schlüssel ist also nicht nur „Wie erreiche ich mein Ziel?“ – sondern auch:
Bin ich innerlich so sicher und reguliert, dass ich mich überhaupt zeigen kann?

Sich selbst bewusst zu sein, ist keine rein kognitive Aufgabe. Es ist ein Körperprozess, ein emotionaler Zustand und eine Beziehung zu sich selbst. Erst wenn dieser Kontakt wieder hergestellt ist, kann echte Sichtbarkeit entstehen – und mit ihr Selbstwirksamkeit, die wirklich trägt.